Schnell passiert einmal ein Unfall mit einem Hund oder der Hund wird plötzlich schwer krank. In diesem Fall ist es wichtig, dass Sie vorgesorgt haben. Hier einige Tipps und Verhaltensregeln.
Halten Sie die Telefonnummer Ihres Tierarztes oder einer Tierklinik griffbereit. Haben Sie ein schwer verletztes oder krankes Tier, sollten Sie sich immer telefonisch ankündigen, damit bei Ihrer Ankunft alles bereit ist.
Hat das Tier etwas Giftiges gefressen, nach Möglichkeit Reste des giftigen Futters und das Erbrochene mit zum Tierarzt nehmen. Der kann so leichter herausfinden womit sich der Hund vergiftet hat.
Bei starken Blutungen einen Druckverband anlegen und das Tier warm halten.
Nach einem Unfall das Tier möglichst vorsichtig bewegen und immer wieder den Kreislauf kontrollieren. Am einfachsten geht das, indem Sie etwa drei Sekunden lang fest auf einen hellen Bereich des Zahnfleisches drücken. Der dadurch entstandene weißliche Fleck sollte sich innerhalb von drei Sekunden wieder rötlich färben. Anderenfalls hat der Hund möglicherweise einen Schock oder verliert viel Blut. Dass Tier sollte dann auf dem schnellsten Weg zu einem Tierarzt gebracht werden. Aber Achtung: Auch die größte Eile befreit Sie nicht von den Regeln der Straßenverkehrsordnung. Halten Sie die Höchstgeschwindigkeit ein und beachten Sie Ampeln und Vorfahrtsregeln. Ansonsten bringen Sie nicht nur Ihren Hund sondern auch sich selbst und andere in Gefahr.
Hat der Hund einen Hitzschlag, den Hund sofort aus der Sonne holen und vorsichtig kühlen. Plötzliches starkes Abkühlen, wie eine eiskalte Dusche kann die Situation noch verschlimmern (siehe auch Hund bei Hitze kühlen).
Auf jeden Fall sollten Sie den Hund beruhigen und ihm zeigen, dass Sie bei ihm sind.
Diese Tipps sollen Ihnen auf dem Weg zum Tierarzt helfen und nicht den Tierarztbesuch ersetzen. Interessieren Sie sich näher für das Thema gibt es einige gute Bücher. Es werden auch immer wieder Erste-Hilfe-Kurse für Hunde angeboten. Fragen Sie doch mal bei Tierschutzverbänden, Hundeschulen oder Ihrem Tierarzt danach.
Vergiftungen beim Hund
Hunde fressen fast alles. Daher kann es auch passieren, dass sie mal etwas Giftiges erwischen. Wichtig ist in diesem Fall, dass Sie richtig reagieren.
Rufen Sie Ihren Tierarzt an und kündigen Sie an, dass Sie mit einem vergifteten Hund kommen. Fahren Sie auf dem schnellsten Weg zum Tierarzt. Bleiben Sie dabei aber ruhig und halten Sie sich an die Verkehrsregeln. Sind Sie zu aufgeregt, bitten Sie lieber jemand anderes Sie zu fahren. Ein Unfall auf dem Weg zum Tierarzt hilft dem Hund auch nicht weiter.
Wissen Sie womit der Hund sich vergiftet hat, teilen Sie das dem Tierarzt mit. Packen Sie den Giftstoff in eine Plastiktüte oder einen Plastiksack und nehmen Sie ihn mit. Achtung! Gefährden Sie sich dabei nicht selber. Tragen Sie Gummihandschuhe und achten Sie darauf, kein Gift einzuatmen oder zu schlucken.
Auch angefressene Futterreste, bei denen Sie sich nicht sicher sind und Erbrochenes ebenfalls vorsichtig einpacken und mitnehmen. Hat der Hund ein Reinigungsmittel gefressen, packen Sie auch die Verpackung mit ein.
Wissen Sie nicht, womit der Hund sich vergiftet hat, überlegen Sie, was in Frage kommt. Hat sich zum Beispiel etwas in der Umgebung geändert? Neue Pflanzen, eine neue Hundedecke oder neues Spielzeug? Auch eine Baustelle birgt viele Gefahren für den Hund. In Frage kommende Gegenstände sollten Sie vorsorglich einpacken und mitnehmen. Hat der Hund eine Flüssigkeit an sich oder ist mit
Erbrochenem verschmiert, sollten Sie den Hund vorsichtig mit lauwarmem Wasser abwaschen, damit er die Giftstoffe nicht weiter aufschleckt.
Ist der Hund mit einem eventuell giftigen Pulver eingestäubt, reinigen Sie den Hund mit einem Staubsauger und nehmen Sie den Staubbeutel gut verpackt mit.
Versuchen Sie nicht dem Hund Milch, Öl, Eiweiß oder andere Hausmittel einzuflößen. Meist verschlimmern diese Mittel die Situation nur noch weiter, da sie die Verdauung anregen.
Versuchen Sie nicht selber das Erbrechen auszulösen. Damit können Sie dem Hund eventuell schaden. Je nachdem welchen Giftstoff der Hund zu sich genommen hat, kann der Tierarzt das Erbrechen schonend mit Hilfe von Augentropfen auslösen.
Vermitteln Sie dem Hund Ruhe und zeigen Sie ihm, dass Sie für ihn da sind. Seelischer Beistand ist für die meisten Hunde sehr wichtig.
Ist der Hund bewusstlos, stellen Sie sicher, dass die Atemwege frei sind. Räumen Sie Erbrochenes aus der Maulhöhle und ziehen Sie die Zunge nach vorne, wenn sie nach hinten gefallen ist. Legen Sie den Hund flach auf die Seite und drehen Sie den Kopf so, dass Erbrochenes und Speichel aus dem Maul laufen können.
Hier finden Sie die 10 wichtigsten Erste-Hilfe-Tipps:
Bewusstlosigkeit:
Zunge vorlagern
Atemwege von Erbrochenem oder Blut befreien
Kopf tief lagern
Umgehender Transport in die Tierarztpraxis
Vergiftungen:
Keine speziellen Notfallmaßnahmen durch Tierhalter möglich
Umgehender Transport in die Tierarztpraxis
Alle verfügbaren gifthaltigen Substanzen (Restmaterial, Verpackung, Köder, Kot und Erbrochenes des Tieres) zum Giftnachweis mitbringen
Verbrennungen:
Reichliches Abduschen mit kaltem Wasser
Danach für Transport mit kalten, feuchten Tüchern abdecken
Umgehender Transport unter nassen Tüchern zur Tierarztpraxis
Hitzeschlag:
Tier an einen schattigen, gut klimatisierten Ort bringen
Tier in nasse, kalte Tücher einwickeln oder vorsichtig mit kaltem Wasser (Gartenschlauch, Duschbrause) abduschen
Bei Bewusstlosigkeit: Zunge vorlagern und Fremdmaterial (z. B. Erbrochenes) aus Rachen entfernen
Umgehender Transport unter nassen Tüchern zur Tierarztpraxis
Starke Blutungen:
Druckverband, Kompressen in Wunde drücken
Abbinden (Gürtel o. ä.)
Akute Lähmung:
Tier vorsichtig lagern (Wirbelsäule!!)
Transport nur auf fester Unterlage (Brett o. ä.)
Rippenbrüche mit instabiler Brustwand:
Lagerung des Tieres auf betroffener(!) Seite
Knochenbrüche:
Mit feuchten, sauberen Tüchern (steril aus Verbandskasten) abdecken
Vor Selbstverstümmelung schützen
Augenverletzungen /-verätzungen, Vorfall des Augapfels:
In Hornhaut eingedrungene Fremdkörper nicht(!) selbst herausziehen
Abhalten vor weiteren Verletzungen durch Scheuern oder Reiben
Bei Vorfall des Augapfels Abdeckung und Kühlung des Auges mit in kaltem Wasser getränktem, sauberem Tuch (Geschirrtuch, Stofftaschentuch)
Bei Verätzungen mehrminütiges Spülen das Auges mit körperwarmen Leitungswasser
Verursachende Substanz als Nachweis zum Tierarzt mitbringen